Homöopathie

Ähnliches mit Ähnlichem heilen.

Dies ist der zentrale Therapieansatz der Homöopathie.


Konkret heißt das, ein Arzneimittel, das beim Gesunden bestimmte Reaktionen hervorrufen kann, kann beim Kranken dieselben Symptome heilt.

Mit einem homöopathischen Mittel wird im Körper ein Reiz gesetzt, auf den der Organismus antworten muss. Diese Antwort hat zur Folge, dass die Regulationsmechanismen in Gang gesetzt, beschleunigt und optimiert werden, wenn sie vorher durch eine Krankheit in ihrer Effizienz beeinträchtigt wurden.

Das homöopathischen Mittel ist also auf ein reaktionsfähiges biologisches System angewiesen. Das Homöopaticum erzeugt selbst keine direkte Wirkung, es wirkt indirekt über die Aktivierung der Regelkreise des Körpers.

Gegenanzeige
  • Akute Erkrankungen z. B. akuter Herzinfarkt

  • Schwere Infektionskrankheiten

  • Nicht reparable Organausfälle z. B Diabetes mellitus, Schilddrüsenentfernung

  • Psychische Krankheiten

  • Organische Erkrankungen wie bösartige Tumore

  • Allergie gegen eingesetzte Homöopatica in niedriger Potenz

 

Anwendung bei

  • Asthma bronchiale

  • Rheuma

  • Neurodermitis

  • Grippe

  • Kinderkrankheiten

  • Psychosomatische Krankheiten

Begründer der Homöopathie

 

Christian Friedrich Samuel Hahnemann (* 10. April 1755 in Meißen; † 2. Juli 1843 in Paris) war ein deutscher Arzt in Dresden, Dessau, Leipzig, Königslutter, Köthen, Hermannstadt, Hamburg und Paris.

 

 

Diagnose in der Homöopathie

Das Prinzip: Jeder Stoff kann eine Krankheit heilen, die auch durch diesen Stoff verursacht werden kann. Ein Stoff kann somit Arznei und Gift gleichzeitig sein.

Bei der Beurteilung eines Stoffen für die Heilung eines Menschen fallen die Symptome und Merkmale der Konstitution. Bei der Beschreibung fällt auf, dass hier nicht nur körperliche oder geistige Symptome zählen, sondern auch äußerliche Erscheinungen wie Haarfarbe, Augenfarbe oder Charakterzüge.

Natürlich kann kein Stoff (als Gift eingesetzt) Fettsucht oder ein helles Haar hervorrufen, aber, um es am Beispiel zu verdeutlichen,  Patienten deren Symptome, denen von Phosphor entsprechen, fast immer schlanke, hoch gewachsene, asketische Menschen sind. Dies bedeutet (in diesem bestimmten Beispiel):
Menschen, die relativ schlank und groß sind, schlaksig aussehen und zu schreckhaften Reaktionen neigen, im Krankheitsfalle ganz gut auf Phosphor, in homöopathischer Dosis, reagieren.
Dunkelhaarige Menschen, die leicht erregbar aber eigentlich nicht besonders ängstlich reagieren, sind besonders empfänglich für das homöopathische Mittel Belladonna. Aber auch bei diesen Konstitutionstypen gibt es Ausnahmen.


Konstititution

Sie beschreibt die angeborene, geistige und seelische Verfassung und Reaktionsweise eines Individuums (Mensch und Tier)  bzw. angeborene und erworbene Tendenz zu einer Krankheit.

Patienten, die unter ein bestimmtes Typenbild fallen, neigen auch zu den entsprechenden Krankheiten. Eine bekannte Einteilung der Konstitutionstypen beim Menschen ist die Einteilung nach Kretschmer:

  • der leptosome Typ
    Er ist schlank, introvertiert und empfindsam. Diese Typen neigen häufig zu Krankheitszuständen der Hypotonie, Erkrankungen der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes.
     

  • der athletische Typ
    Er ist kräftig gebaut und neigt zu cholerischen Anfällen. Der athletische Typ hat eine Neigung zur Hypertonie, Herzerkrankungen sowie zu Hirninfarkt.
     

  • der pyknische Typ
    Er ist rundlich, dicklich und meist extrovertiert. Der pyknische Typ neigt zu Störungen der Stoffwechselorgane wie Leber, Niere, Steinleiden, Gicht und Diabetes mellitus.

     

Wirkungsweise

In der Homöopathie kennt man Mittel, die nur auf ein Organ oder Organsystem wirken,

andere wirken auf das ganze Individuum.
Diese Arzneimittel die auf das ganze Individuum wirken werden Konstitutionsmittel genannt.

Hierzu gehören z.B. Silicea, Calcium Carbonicum, Phosphorus, Belladonna, Lycopodium, Arsenicum album.

Bei den Mitteln , die auf ein Organ oder Organsystem wirken, ist der Konstitutionstyp ein Hilfsmittel bei der Mittelwahl. Primär wird die Arznei nach Symptomähnlichkeit ausgewählt.
SIMILEREGEL
Die weitgehendste Ähnlichkeit bestimmt dann das Mittel - das Simile. Hahnemann schrieb dazu::

Wähle, um sanft und schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (homoios pathos) für sich erregen kann, als sie heilen soll."

 

Verknüpfung der KONSTITUTION und der SIMILE-Regel

 

Der Typus, die Konstitution, gibt also nur Hinweise.
Dieses Typus wird zum einem nach seinen äußeren Merkmalen bestimmt (z.B. schlank, adipös, helle oder dunkle Haare, hoch gewachsen oder eher gedrungen) sowie auch nach seinem Verhalten. Daher ist es besonders wichtig zu beobachten, ob Menschen sehr ängstlich oder vertrauensvoll reagieren.

Verhalten: Reagieren die Menschen eher lebhaft oder zurückhaltend auf den Untersucher?
Bei Allergien, Stress oder Störungen eines Menschen der zudem auch noch ein Ekzem entwickelt oder Schlafstörungen zeigt (läuft nachts umher), so wird das homöopathische Mittel nach der weitestgehendsten Ähnlichkeit in der richtigen Potenz zu einer Ausheilung der Symptome führen.


Scheinbar wie bei einer "Kettenreaktion" löst diese nach allen Grundprinzipen bestimmte Arznei dann auch andere Probleme des Menschen (z.B. eine wiederkehrende Magenschleimhautentzündung die sich durch häufiges Erbrechen ausdrückt oder das cholerische Temperament des Menschen wird gemildert) wobei grundsätzlich der Charakter unverändert bleibt.

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